50 Jahre Vereinsgeschichte des SV 45 Reinheim e.V.

1945

Es war das Jahr 1945, als die Schrecken des 2. Weltkrieges vorüber waren und alles im Aufbruch zu neuem Schaffen und Wirken war. Unser am Boden liegendes Heimatland sollte wieder in wirtschaftlicher, kultureller und sportlicher Hinsicht erblühen. In diesem Jahr, am 24.09.1945 erhielt Fritz Eiser, rühriger Reinheimer Fußballpionier, von der Militärregierung die Befugnis, den Fußball im Gebiet des Odenwaldes im demokratischen Sinne wiederaufzubauen.

Bereits vor der Gründung der Sportvereinigung 1945 Reinheim hatte Fritz Eiser im Juli/August 1945 den 1. FC Reinheim im Vereinslokal „Zum Ochsen“ ins Leben gerufen. Am 12.10.1945 trafen sich im „Darmstädter Hof“ in Reinheim 54 Sportbegeisterte, um einen Nachfolgeverein für den aufgelösten Arbeitersportverein (1. FC Reinheim) zu gründen. Adam Krämer eröffnete und leitete die erste Versammlung. Unter reger Teilnahme an der längeren Diskussion wurde die „Sportvereinigung 1945 Reinheim“ aus der Taufe gehoben.

Die Vorstandswahl erbrachte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Adolf Heeren, 2. Vorsitzender Adam Krämer, Schriftführer Ernst Kammer, Kassierer Adolf Stuckert sowie die Spartenleiter für Fußball Fritz Eiser, für Handball Adam Weber und Walter Daub. Im Laufe der Jahre kam es zur Gründung verschiedener Sparten, z.B. Schach, Schwimmen, Tischtennis, Gesang und Turnen, die alle durch ihre Spartenleiter im Vorstand vertreten waren. Von diesen Sparten haben sich mit der Zeit jedoch einige selbständig gemacht.Heute im 50. Jubiläumsjahr gibt es außer der bedeutenden Fußballabteilung noch die Tennis- und Gymnastikabteilung.

Der aktive Fußball wurde u.a. erst ermöglicht durch Fußballbegeisterte, die nach dem Krieg in Reinheim hängengeblieben sind, wie Leopold Schumann, Kurt Wölke, Rudi Moll. Das erste offizielle Spiel wurde am 12. August 1945 gegen den SV Darmstadt 98 am Böllenfalltor ausgetragen und endete 2:1 für Darmstadt. Die Anreise erfolgte komplett mit dem Fahrrad an einem strahlenden Sommertag. Torschütze für Reinheim war Ernst Kammer, der gerade wenige Tag zuvor aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war. Die ersten Fußballspiele fanden auf dem Spielfeld des heutigen TV 88 Reinheim statt. Der erste Trainer war der Dipl. Sportlehrer Emil Weckerhoff (Sportamtsleiter bei der Stadt Darmstadt). Die Entlohnung des Trainers erfolgte durch Naturalien wie Kartoffeln, Fleisch, etc.

 

1946

fuhr die Mannschaft mit den Fahrrädern zu einem A-Klasse Punktspiel zum FSV Mosbach und verlor 0:5. Es gab keine Umkleidekabinen, dafür einen Bottich mit Wasser und nach Hause ging es dann wieder mit dem Fahrrad. So war es üblich und verlief auch so in den folgenden Jahren bis etwa 1957. Der SV 45 hatte in den folgenden Jahren viele Erfolge zu verzeichnen. So blieb auf eigenem Platz die 1. Mannschaft für 2 Jahre 1948/1949 ungeschlagen und spielte in der A-Klasse Dieburg.

Die Mitglieder der 1. Mannschaft 1945 (hinten v.l.n.r) Betreuer: Philipp Eisenhauer, Spieler: Ernst Kammer, Willi Fornoff, Rudi Moll, Bernhard Eckert, Georg Lang, Wilhelm Schüßler, Fritz Füllhardt, Franz Österreicher, Abt. Leiter.: Fritz Eiser. (vorne v.l.n.r.) Heinrich Greim, Georg Meyer, Helmut Fussmann (nicht im Bild) Trainer: Weckerhof, Emil

 

1948

Auch auf internationaler Ebene wurde der Verein bekannt. Bereits 1948 knüpfte der SV 45 internationale Kontakte. Bei einem Jugendturnier in Andernach/Rhein fiel eine deutsche Mannschaft aus und der SV 45 Reinheim sprang kurzfristig ein. Nach dem Spiel gegen die Waubachschen Boys aus Holland entwickelte sich eine langjährige Freundschaft. Der erste Besuch in Holland fand im Jahr 1949 statt und der Gegenbesuch der Waubachschen Boys ein Jahr später. Heute bestehen gute Beziehungen zu Ede/Holland und zu Reinheims Partnerstadt Cestas in Frankreich. So hat gerade der SV 45 als einer der ersten Ortsvereine mit dazu beigetragen, dass es zu einer Verschwisterung zwischen Reinheim und Cestas kam.

 

1948/50

waren ca. 3000 Zuschauer keine Seltenheit. Es kam schon mal vor, dass die Plätze nicht bespielbar waren, so wurde nach Absprache mit dem Schiedsrichter, den Spielführern der Mannschaften Groß-Umstadt‘s und des SV 45 Reinheim ein Spiel angepfiffen, um die Zuschauer nicht zu enttäuschen, musste dann aber doch abgebrochen werden. Es kam auch vor, dass die Mannschaft um einen elektrischen Mast herumspielen musste, z.B. in Georgenhausen, da auf dem Fußballplatz die Dreschmaschine untergebracht Wurde. Vor einem Spiel gegen Ueberau tranken die Reinheimer Spieler Rotwein mit Ei und Traubenzucker, um besonders leistungsfähig zu sein. Das Gegenteil wurde erreicht, alle Spieler waren schlapp. Über die umfangreiche Jugendarbeit wollen wir in einem gesonderten Teil dieser Festzeitschrift berichten.

 

1950

war das Jahr der 650 Jahrfeier der Stadt Reinheim. Anlässlich der Feier trug der SV 45 ein Freundschaftsspiel gegen den Vize-Hessenpokalsieger Hassia Dieburg aus. Bei diesem Spiel konnte sich der Verein wieder über 2.500 Zuschauer freuen. Der Enthusiasmus und der Einsatz der Spieler und Vereinsmitglieder während der ersten Jahre des Bestehens des SV 45 war enorm. So wurde Fritz Eiser durch den ehemaligen Jugendsportwart des SV Darmstadt 98, Franz Österreicher, tatkräftig bei den Klassen- und Spieleinteilungen unterstützt.

Mitglieder der Mannschaft im Jahre 1950 (v.l.n.r.) Füllhardt, Fritz; Schumann, Leopold (genannt Poldi); Schüssler, Willi; Wölke, Kurt; Lang, Georg; Kammer, Ernst; Pfeiffer, Karl; Krense, Fritz; Daum, Georg; Fornoff, Willi; Moll, Rudi

Er war der Initiator in puncto Fußball. Franz Österreicher, der während des Krieges ausgebombt wurde und den es 1945 nach Überau verschlug, fiel einem tragischen Arbeitsunfall zum Opfer. Ein immer aktives Vereinsmitglied war auch Emst Kammer. So stellte er jahrelang mit großer Begeisterung seine Freizeit dem SV 45 zur Verfügung und wurde bereits im Januar 1954 für sein 400. Spiel für den SV 45 geehrt. Hier nur einige seiner Aufgaben: Aktiver Spieler, Schriftführer, Spielführer im Vorstand, Trainer; 15 Jahre War er als Schiedsrichter im Einsatz.

 

1957

wurde der Fußballplatz an der Lengfelder Straße eingeweiht. Hier befanden sich zuvor Gartenanlagen und ein Reiterpfad. Der Platz wurde mit der Hacke glattgestrichen und vor jedem Spiel wurde der Platz von den Fußballspielern eingeebnet und geglättet, damit er bespielbar wurde. Die Linien wurden mit Sägespänen von den Schülermannschaften abgestreut.

 

1958

ein weiterer Fortschritt - die Mauem der ab gerobbten Klo-Anlage der Volksschule wurden für das Vereinsheim mitverwendet, ein Brunnen wurde gebohrt und später eine Wasserleitung gelegt. Nach jahrelangem Spiel in der A-Klasse hatte der SV 45 Misserfolge zu verzeichnen und stieg in der Runde 57/58 in die B-Klasse ab.

 

1953-62

Jakob Hörr, ein treues Mitglied, War in diesen Jahren der Sportkreisvorsitzender des Kreises Dieburg. Fritz Fischer, einer der Gründungsmitglieder, war Pressewart bis in die 70iger Jahre.

 

1963

ln der Spielrunde 62/63 wurde die erste Mannschaft durch ehemalige Vertragsspieler des SV Darmstadt 98, Gerd Fischer sen. und Rolf Ruppert, verstärkt, wurde Meister der B-Klasse und stieg somit in die A-Klasse auf.

Die erfolgreiche Mannschaft bestand 1963 aus den Spielern: Harald Knell, Gerd Fischer sen., Fred Mai, Hans Judith, Rolf Ruppert, Willi Jung, Karl Pfeiffer, Rudi Englert, Gunther Müller, Siegfried Schneising und Gerd Leitner. Spielausschußvorsitzender Herr Kranen Weitere Spieler, die nicht auf dem Foto sind Waren: Horst Lautenschläger, Joseph Mensch

Als einer der bemerkenswertesten Fußballer, die aus dem SV 45 hervorgegangen sind, wollen wir an dieser Stelle Gerd Fischer sen. erwähnen. Als 9-jähriger Schüler trat er 1945 dem Verein bei und spielte von 1954 bis 1962 als Vertragsspieler bei dem SV Darmstadt 98. Nach seiner Rückkehr zum SV 45 Reinheim e.V. war er 2 Jahre als Spielertrainer tätig.

 

1969

Im Jahre 1969 war der SV 45 ein reiner Fußballverein. Die Schnitzelmannschaft war in den Jahren 1967/70 in Reinheim ein Begriff. Nach jedem Training wurde zum Essen in verschiedene Gaststätten Reinheims eingeladen. Während dieser Zeit, in den Jahren 1969-70, 71 war Gerd Lokay der Trainer der 1. und 2. Mannschaft. An dieser Stelle ein Dankeschön an ihn für die Unterstützung, die er dem Verein gegeben hat.

 

1970

konnte der Verein sein 25jähriges Jubiläum feiern. In diesem Jahr wurde die Tennisabteilung gegründet, über die wir im Einzelnen in einem gesonderten Teil berichten werden.

 

1971

Das Jahr 1971 war wieder ein bedeutendes Jahr für den SV 45. So wurde der Sportplatz an der Lengfelder Str. neu hergerichtet und am Sonntag, den 19. Sept. 1971 feierlich seiner Bestimmung übergeben. Dazu hatte der Verein zahlreiche Gäste eingeladen, die vom Vorsitzenden Klaus Schäfer begrüßt wurden. Während der Renovierung des Sportplatzes war es für den Turnverein 1888 Reinheim eine Selbstverständlichkeit, den eigenen Platz für die Fußballer des SV 45 zur Verfügung zu stellen. In diesem Jahr hatte der Verein Erhebliches geleistet, u.a. wurden bereits im Frühjahr zwei Tennisplätze errichtet und das Vereinsheim innen renoviert. Am 30.12.1971 wurde das Sportgelände des SV 45 an die Stadt Reinheim für einen Betrag von DM 40.000,00 verkauft.

 

1972/73

Der Verein stieg von der A-Klasse in die B-Klasse ab.

 

1976/77

In dieser Runde war die Jugendarbeit, über die wir im Abschnitt Jugendabteilung berichten werden hervorragend. Im Jahr 1976 wurde durch die Initiative einiger Damen des SV 45 die Gymnastikabteilung gegründet. Hierüber wollen wir ebenfalls in einem gesonderten Teil berichten.

 

1977/78, 1978/79

In diesen Jahren hatte der Verein einen absoluten Tiefpunkt und belegte einen unteren Platz in der C-Klasse. Es gab Schwierigkeiten, eine 2. Mannschaft zu stellen. Da die aktiven Spieler keinen Torwart hatten, musste der Spieler, welcher zuletzt eintraf, ins Tor. So wurde auch gewettet, ob das folgende Spiel 0:9 oder 0:10 ausgehen würde.

 

1980/81

Trainer Günter Gast wurde in dieser Spielrunde verpflichtet, was den sofortigen Aufschwung mit sich brachte. Junge Spieler aus der eigenen Jugend wurden integriert.

 

1982

Für die Fußballer war das Jahr 1982 sehr erfolgreich: die Meisterschaft in der C-Klasse Dieburg wurde errungen und das Spielfeld wurde von der Stadt Reinheim neu hergerichtet.

Auf Stelzen nach Ueberau
Am Kerb-Samstag, den 11. Sept. 1982, fand die Einlösung der Wette von Norbert Kirchner, 2. Vorsitzender, statt. Nachmittags um 14.00 Uhr ging es auf Stelzen vom Gasthaus „Zur Spitze“ nach Ueberau. Er löste damit seine verlorene Wette ein: wenn der SV 45 Reinheim aufsteigt, laufe ich auf Stelzen nach Ueberau.

Und so war es, der SV 45 stieg von der C-Klasse in die B-Klasse auf. Dank Trainer Günter Gast, der es verstand, die Spieler zu motivieren und mitzureißen, wurde dieses Ziel erreicht. Einer der wichtigsten Tage in der Vereinsgeschichte des SV 45 Reinheim war der 13. Juni 1982. An diesem Tag hat die Mannschaft den Aufstieg in die B-Klasse geschafft. Dies wurde erreicht ohne Verstärkung von außen, sondern nur durch das Einbringen von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Beachtlich war dieser Erfolg auch, wenn man berücksichtigt, dass wegen des Platzbaus fast alle Spiele der Vorrunde auswärts ausgetragen werden mussten.

 

1982/83

Es folgten jährliche Ausflugsfahrten zur Osterzeit mit Teilnehmern der verschiedenen Altersgruppen, mit denen schöne Erinnerungen verbunden sind. Die Sportplatzrenovierung wurde durchgeführt. Die Spieler wichen während dieser Zeit nach Groß-Bieberau aus, wo die Punktspiele unter den Trainern Markowicz und Karl Streichsbier abgehalten wurden. Der Bau eines neuen Vereinsheims wurde beschlossen, da der Zustand des alten Vereinsheims wirklich ungenügend war. Es wurde über zwei Konzeptionen beraten und dann für den Bau eines einstöckigen Clubhauses entschieden.

 

1982/83

Mitte der 80iger Jahre hatte der Verein wechselnde Erfolge in der B-Klasse Dieburg unter dem Trainer Karlheinz Rau zu verzeichnen. So wurde in der Saison 87/88 der 2. Platz in der B-Klasse Dieburg erreicht. Bei den Relegationsspielen um den Aufstieg in die A-Klasse hatte man Pech und verfehlte das Ziel nur knapp.

Unser Foto zeigt die erfolgreiche Mannschaft aus dem Jahr 1982 (v.l.n.r.)
Betreuer: Rudi Englert
Spieler: Peter Meisel, Horst Schuchmann, Michael Gottschalk, Stefan Ley, Alfons Faß, Siegfried Schneising, Jürgen Kolb
1. Vors.: Hermann Nuding
Trainer: Günter Gast
Spieler: Holger Hartmann, Frank Janssen, Erich Ziegler, Gerd Fischer jun., Jürgen Englert, Michael Monka, Michael Müller

 

1984

Den SV 45 Reinheim e.V. zu unterstützen und zu fördern, war die Grundidee, als man sich Anfang 1984 im kleinen Saal des Reinheimer Volkshauses zusammenfand, um den Förderverein des SV 45 Reinheim zu gründen. In dieser Gründungsversammlung, bei der eine Handvoll förderwilliger Reinheimer Mitbürger die Zielvorstellungen des Förderkreises darlegten, wurde per Wahl der erste Vorstand, der sich auch heute noch im Amt befindet, konstituiert.

1. Vorsitzender: Vinzenz Hollmann
2. Vorsitzender: Werner Keisner
Rechner: Karola Melk
Schriftführer: Rudolf Englert

Aus der am Anfang geringen Mitgliederzahl entwickelte sich der Förderkreis inzwischen über Reinheim hinaus zu einer beachtlichen Größe. Nicht nur die Unterstützung der aktiven Spieler haben die Verantwortlichen des Förderkreises im Auge. Vielmehr soll auch gezielt die Jugendarbeit im Verein finanziell unterstützt werden. Im Förderkreis ist man weitsichtig genug, um zu erkennen, dass die Jugendspieler von heute die Aktiven von morgen sind. Anfang 1995 bestand der Förderkreis 11 Jahre. Die Bilanz zeigt, dass sich der Einsatz und die Anstrengungen bisher gelohnt haben. Mitgliedschaft im Förderkreis bedeutet nicht nur Unterstützung der Aktiven, sondern vielmehr Unterstützung einer sinnvollen Freizeitgestaltung der Jugendlichen.

 

1985

In diesem Jahr konnte der Sportfreund Siegfried Schneising sein 1000. Spiel im Trikot des SV 45 bestreiten und wurde natürlich dementsprechend geehrt anlässlich des 40-jährigen Jubiläums und eines Freundschaftsspiels gegen den SV 45 Groß-Bieberau. In Anerkennung ihrer langjährigen Verdienste konnten Gunter Müller und Arno Grieger den Ehrenbrief des Hessischen Fußballverbandes und die Verbandsnadel entgegennehmen. Die Ehrennadel des HFV in Bronze für langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten erhielten Georg Lang und Siegfried Schneising.

 

1983/86

Nachdem der Abriss des alten Vereinsheims im 1. Vierteljahr von statten ging, konnte am 04.03.1986 der erste Spatenstich für das neue Sportheim auf dem Vereinsgelände an der Lengfelder Straße in Anwesenheit zahlreicher Gäste vollzogen werden. Das neue Haus, das nach den Plänen von Architekt Horst Vonderschmidt errichtet wurde, kostete rund DM 450.000 - eine stolze Summe für einen Verein wie den SV 45 Reinheim. Bereits Ende der siebziger Jahre hatte sich der Verein entschlossen, ein moderneres und auch größeres Vereinsheim zu bauen, das den heutigen Erfordernissen und der Mannschaftszahl des gewachsenen Vereins gerecht werden sollte. Vorsitzender Hermann Nuding wies auf das finanzielle Problem hin, das sich dem Verein mit dem Bau des neuen Heims stellte. Der Verein rechne mit Zuschüssen der Stadt, des Kreises und des Landessportbundes, doch blieben auch dann immer noch DM 310.000 zu finanzieren. Eigen- und Fremdmittel sowie eine beträchtliche „Muskelhypothek“ müssten hier angesetzt werden. Ein hartes Stück Arbeit liege vor dem Verein. In diesem Jahr zählte der SV 45 immerhin 515 Mitglieder und war damit ein unverzichtbarer Bestandteil des sportlichen Lebens in Reinheim.

 

1988

Das neue Vereinsheim wurde eingeweiht. Es wurde durch viele freiwillige Helfer ermöglicht, indem 15.000 Arbeitsstunden durch Mitglieder unentgeltlich erbracht wurden. Die volle Unterstützung und den vollen Einsatz fand dieses Projekt von Norbert Kirchner und Hermann Nuding. Das Clubhaus wird bis heute auch von der Reinheimer Öffentlichkeit als Feststätte benutzt. Im Juli 1988 (01.07.88) fand das Freundschaftsspiel gegen die Eintracht Frankfurt statt. Das Spiel musste in der 1. Halbzeit wegen eines Wolkenbruches unterbrochen werden, wurde dann aber doch zu Ende geführt mit dem Ergebnis 0:15. Eines der besonderen Merkmale dieses Spieles war, dass alle Spieler, die während der Saison 1987/88 einen Einsatz in der ersten Mannschaft hatten, eingesetzt wurden. Übrigens, in diesem Jahr wurde Eintracht Frankfurt DFB Pokalsieger.

 

 1988/89

In dieser Saison übernahm Trainer Jürgen Stark das Traineramt. In dieser Runde erreichte der SV 45 ebenfalls den 2. Platz. Nach hartem Kampf wurde der Aufstieg in die A-Klasse leider verfehlt.

 

1989/90

Diese Fußballrunde brachte endlich den ersehnten Aufstieg in die A-Klasse Dieburg, die im gleichen Jahr in die Bezirksklasse unbenannt wurde. Auch der Nachwuchs des Vereins ließ aufhorchen, so holte die C-Jugend mit ihrem Trainer Gerd Fischer und Jugendleiter Werner Melk die Meisterschaft im Fußballbezirk Darmstadt. Die Erfolge wurden im Juni 90 gebührend gefeiert. So wurde unter anderem von den Ehrengästen erwähnt, dass der SV Reinheim in der Runde die meisten Siege erzielt und auch die größte Anzahl Tore von allen Teams geschossen hatte. 1989 wurde die Soma neu gegründet. die sehr stark von dem Trainer Jürgen Stark unterstützt wurde. Sämtliche Altersgruppen konnten in der Soma mitspielen. 1994 ging diese Sondermannschaft in eine Altherrenmannschaft über.

 

1990

Ab 1990 übernahm Günter Zeller die Aufgabe als Trainer. Im März wurde ein neuer Vorstand mit Kurt Meisel, Werner Melk und Peter Lill gewählt. Im Juni schloss der SV 45 einen Vertrag mit der Stadt Reinheim über die Nutzung des Sportzentrums. Auch in diesem Jahr wurde Geselligkeit großgeschrieben. So veranstaltete der SV 45 Reinheim eine Fastnachtveranstaltung in der Mehrzweckhalle Spachbrücken, im Juni fand eine Meisterschaftsfeier im Hofgut statt und im Oktober wurde zum Helferabend des Heimatfestes eingeladen. Den gesellschaftlichen Abschluss des Jahres bildeten die Weihnachtsfeier und der Weihnachtsmarkt. Des Weiteren startete der Sportverein eine Paketaktion nach Rußland und wie jedes Jahr fand das Fritz Eiser Turnier statt.

Unser Bild zeigt die Meisterschaftsmannschaft und Begleiter (v.l.n.r.) Hermann Nuding, Spielausschußvors.; Werner Melk, 2. Vors.; Vinzenz Hollmann, Spielausschuß; Jürgen Stark; Trainer; Günter Zeller; Michael Hollmann; Thomas Keisner; Thorsten Walther; Gerd Fischer jun.; Frank Russow; alle Spieler; Achmed Türk, Spieler; Kurt Meisel, 1. Vors.; Thomas Müller; Carsten Schmieder; Carsten Meyer; Jürgen Englert; Stefan Ley; Udo Ratschker; Ali Aydin; Ludwig Bossler.

 

1991

Ostern fand ein Vereinsausflug nach Windischgarsten unter reger Teilnahme statt. Bei der Jahreshauptversammlung wurde u.a. der Beschluss über die Hartplatzsanierung und Bau eines 4 m hohen Zaunes gefasst. Im Juli wurde die Stadtmeisterschaft beim SV 45 durchgeführt. Das 33. Heimatfest hatte als Höhepunkt die HR3 Disco, welche 4.000 Besucher anlockte. Den vielen freiwilligen Helfern wurde mit einem Helferabend gedankt und die Weinprobe wurde zu einem wiederkehrenden gesellschaftlichen Ereignis beim SV45.

 

1991/94

Spielte die Mannschaft unter der Leitung von Günter Zeller. Durch den Weggang von Leistungsträgern ist der Verein in die A-Klasse abgestiegen.

 

1992

Der österliche Vereinsausflug führte die Teilnehmer dieses Mal nach St. Michael. Zur Bereicherung der Unterhaltung im Vereinsheim wurde das Premiere Fernsehen angeschafft. In diesem Jahr standen Neuwahlen im Haus. Anlässlich der Jahreshauptversammlung im Mai wurden gewählt:

1. Vorsitzender Kurt Meisel
2. Vorsitzender Norbert Kirchner
Kassenwart Peter Lill

Bei der Abteilungsversammlung Fußball im April wurde beschlossen, daß diese Abteilung eine stärkere Eigenständigkeit erhalten soll. Die erstmalige Einführung der Bandenwerbung in diesem Jahr brachte dem Verein eine zusätzliche Einnahmequelle.

 

1993

In diesem Jahr war der SV 45 auch u.a. im Showgeschäft tätig und beteiligte sich an der Organisation der Veranstaltung „Lieder die von Herzen kommen“.

 

1993/94

Die Fußballer des SV 45 stiegen in die nächst tiefere Klasse ab.

 

1994

Im Februar fand die Gründung der Werbegesellschaft statt.

Die Neuwahlen im März brachten das Ergebnis:

1. Vorsitzender Kurt Meisel
2. Vorsitzender Gerd Fischer
3. Kassenwart Herbert Kast

Anlässlich-des 35. Heimatfestes übertrug der HR3 live aus dem Festzelt. Im September vergnügten sich Mitglieder des Vereins beim Kerbetanz und im Oktober wurden beim Schlachtfest Wieder einmal zuviel Kalorien konsumiert. Wieder mußten viele junge Spieler in den aktiven Bereich integriert werden. Trotz vieler Befürchtungen gelang dies sehr gut, so daß im Jubiläumsjahr ein guter Mittelplatz zu erwarten ist. Ab Spielrunde 1995/96 wird Herr Wolfgang Grosser als neuer Trainerspieler verpflichtet. Im Jubiläumsjahr hat der Verein wieder Zuwachs bekommen, eine Aerobic-Abteilung für Frauen wurde Anfang März 1995 gegründet. 25 Frauen und Mädchen stellten sich am 1. Abend ein, als unter der Leitung von Brigitte Bauer-Schimack das erste Training gestartet wurde. Viel Erfolg und Spaß!

   
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